BUSHIDO

Ehrenkodex der Samurai





"Die schönste unter allen Blüten ist die Kirschblüte. Der edelste unter den Menschen ist der Samurai."

Seit im 12. Jahrhundert die Samurai die tragende Macht in Japan geworden waren, entsprach dieser Spruch dem Symbol des Samuraigeistes. Die Kirschblüte ist nicht nur eine Symbolisation Japans, sondern sie ist das Ebenbild der Samurai.

Junyu Kitayama schreibt dazu: "Wenn die Sonne in die azurne Mitte des blauen Himmels aufgestiegen ist, beginnen die Kirschbäume, ihr Blütengewand lautlos abzuwerfen und sich in die letzte Stunde des Blütentodes zu begeben. Die Tragik des Untergangs, die den Menschen wehmütig rührt und manchem Dichter schmerzliche Klagelieder entlockte, wird in der Natur lebendig. Aber dem japanischen Herzen ist dieses die feierlichste Stunde. Der Höhepunkt des Lebens ist der Tod. Der Abschied vom Ich auf dem Höhepunkt des Lebensglanzes, wie bei der fallenden Kirschblüte, ist für den Samurai der Schmuck seines Daseins, den er ohne Klage und Jammer erträgt."

Bushido ist also der Kodex, den der Samurai sowohl im täglichen Leben als auch während der Dienstzeit zu beachten hatte. Allerdings darf man sich diesen Kodex nicht als schriftlich niedergelegte, aufgezeichnetes Gesetzbuch vorstellen. Es ist ein unausgesprochener und ungeschriebener Kodex, ein Gesetz also, das im Herzen eines jeden Samurai geschrieben stehen sollte.

Nichts aus dem Erbe des japanischen Volkes bestimmt sein Leben und Denken so tiefgreifend wie das Bushido, der über Jahrhunderte entwickelte Verhaltens- und Ehrenkodex des Samurai-Kriegers.

Sein legendärer Mut und sein Pflichtbewusstsein bis hin zur Bereitschaft, durch die eigene Hand zu sterben, sind nur Beispiele für eine Reihe von Gesetzen, die ihm eigen und vertraut waren und die auch heute noch in Politik, Wirtschaft und im alltäglichen Leben wirken.

Der Weg des Kriegers